Kinderleichtathletik inklusiv

Leichtathletik für alle Kinder

Umgang mit der jeweiligen Behinderung des Kindes

Für den Trainer ist es unerlässlich zu wissen, um welche Art der Behinderung es sich handelt, um das Training entsprechend zu gestalten. Ob die anderen Kinder von der Behinderung erfahren sollen, muss individuell geklärt werden. 

Bei hörbehinderten Kindern ist die Behinderung beispielsweise für andere nicht sichtbar und kann somit auch „versteckt“ werden – wenn das gewünscht wird. Wenn, ohne das Einverständnis des Kindes, in der Trainingsgruppe über die Behinderung gesprochen wird, kann sich das psychisch sehr belastend für die Kinder auswirken. 

Kinder mit einer Behinderung benötigen teilweise länger beim Umziehen oder in ihrer Trainings- und Wettkampfvorbereitung. Dies ist bei der zeitlichen Planung und gerade auch bei der rechtzeitigen Anreise zu Wettkämpfen zu berücksichtigen. Es ist unbedingt darauf zu achten, dass bei Bedarf barrierefreie Toiletten und Waschmöglichkeiten genutzt werden können.
 

Regeln für die Trainingsgruppe festlegen

Wenn es möglich ist und das Einverständnis des Kin des und seiner Eltern vorliegt, können mit den zeitgleich trainierenden Trainingsgruppen Regeln festgelegt werden. Ziel der Regeln wäre es, die übrigen Athleten zu sensibilisieren, dass z. B. das hörbehinderte Kind nicht wahrnimmt, wenn jemand von der Seite über die Bahn laufen möchte oder keine Kleidung, Schuhe oder Rucksäcke auf den Laufwegen liegen gelassen werden, über die ein sehbehindertes Kind stolpern könnte. Jedes Kind geht anders mit seiner Behinderung um.

Daher ist es wichtig, mit den Kindern und den Eltern abzuklären, inwiefern in der Trainingsgruppe die Behinderung zum Thema gemacht werden soll und darf.

Feste Regeln und Rituale im Training helfen den Kindern sich zu orientieren.


Hinweise zum Laufen


SPRINT | 800 METER | STAFFELN

Sehbehinderte

  • Die Bodenverhältnisse sollten möglichst eben sein, um die Verletzungsgefahr zu verringern.
  • Die Laufbahn muss deutlich wahrnehmbar sein, d. h., die Linien müssen klar erkennbar sein.
  • Zusätzlich können Hütchen in leuchtenden Farben zur Strecken-, Start- und Zielmarkierung gestellt werden.
  • Einsatz einer taktilen Orientierungslinie am Start, z. B. eine mit einem Textilklebeband markierte Startlinie, die sich beim Ertasten deutlich vom übrigen Untergrund unterscheidet.
  • Einsatz einer auditiven Orientierungshilfe an der Ziellinie, z. B. durch Klatschen oder Rufen.
  • Eventuell kann ein Begleitläufer das Kind unterstützen.
  • Bei Geh-Staffeln: Die Strafrunde kann, z.B. mit Hütchen gekennzeichnet und bei einem Fehler ein akustisches Zeichen geben werden.
     

Hörbehinderte

Für den Start kann ein optisches Startsignal eingesetzt werden:

  • z. B. mit einem Blitzlicht
  • z. B. LEDs mit Fernsteuerung und möglichst unterschiedlichen Farben:
    » Auf die Plätze: LED anschalten zum Beispiel Rot
    » Fertig: wechselt die Farbe zu Orange
    » Los: wechselt die Farbe zu Grün.
    » Die LED-Lampe sollte möglichst so klein sein, dass sie vor dem Startblock angebracht werden kann und dabei den Athleten nicht einschränkt.
     

Geistig Behinderte

  • Die Bahn muss deutlich wahrnehmbar sein, d. h. die Linien müssen klar erkennbar sein.
  • Es können zusätzlich Hütchen in leuchtenden Farben zur Strecken-, Start- und Zielmarkierung eingesetzt werden.
  • Der Ablauf sollte genau und kleinschrittig erklärt werden.
  • Der Streckenverlauf kann gegebenenfalls durch Bilder gekennzeichnet werden.
  • Die Belastung sollte an die individuelle Belastungsfähigkeit angepasst werden.
     

Körperlich/ Motorisch Behinderte

  • Gegebenenfalls kann die Disziplin mit einem Rollstuhl durchgeführt werden.
  • Bei Kindern mit Gleichgewichtsproblematik:
    » Es können Matten im Startbereich seitlich platziert werden.
    » Da die meisten Kinder direkt nach dem Starten den Kopf direkt hochnehmen, fallen Kinder mit einer Gleichgewichtsproblematik häufig hin. Daher sollte der Start eventuell langsamer ausgeführt und die Bewegungsabläufe in Teilschritte geübt werden.
    » Die „Fertig“-Position können Kinder mit einer Gleichgewichtsproblematik häufig nicht halten. Die Position kann deswegen erst im Vierfüßlerstand mit Balanceboard /Balancekissen geübt werden. So kann eine Anpassung Stück für Stück im Gehirn passieren.
     

Inklusive Tipps zum Start

  • Genaue Demonstrationen der Startpositionen/ Bewegungsaufgaben
  • Hochstart als bevorzugte Start­möglichkeit nutzen (individuell an Können anpassen)
  • Startpositionen an individuelles Können anpassen
  • Bei Sprints: Starts mit koordinativ einfachen Übungen (individuelles Können) wählen, z.B. eher aus der Bauchlage als aus dem Kniehebelauf

Vom „Über-Laufen“ zum Hürdensprint

Sehbehinderte

  • Die Bodenverhältnisse sollten möglichst eben sein, um die Verletzungsgefahr zu verringern.
  • Die Laufbahn muss deutlich wahrnehmbar sein, d. h., die Linien müssen klar erkennbar sein.
  • Zusätzlich können Hütchen in leuchtenden Farben zur Strecken-, Start- und Zielmarkierung gestellt werden.
  • Die Hindernisse müssen gut zu sehen sein. Dabei sollte noch stärker darauf geachtet werden, dass leichte Hindernisse verwendet werden, die bei einem Kontakt schnell nachgeben.
  • Einsatz einer taktilen Orientierungslinie am Start, z. B. eine mit einem Textilklebeband markiert Startlinie, die sich beim Ertasten deutlich vom übrigen Untergrund unterscheidet.
  • Einsatz einer auditiven Orientierungshilfe an der Ziellinie, z. B. durch Klatschen oder Rufen.
  • Eventuell kann ein Begleitläufer das Kind unterstützen.
     

Hörbehinderte

Für den Start kann ein optisches Startsignal eingesetzt werden:

  • z. B. mit einem Blitzlicht
  • z. B. LEDs mit Fernsteuerung und möglichst unterschiedlichen Farben:
    » Auf die Plätze: LED anschalten zum Beispiel Rot
    » Fertig: wechselt die Farbe zu Orange
    » Los: wechselt die Farbe zu Grün.
    » Die LED-Lampe sollte möglichst so klein sein, dass sie vor dem Startblock angebracht werden kann und dabei den Athleten nicht einschränkt.
  • Die Hindernisse sollten so breit wie möglich aufgestellt werden, da viele Sehbeeinträchtige ein Problem mit dem Gleichgewicht haben (weitere Tipps bei „Körperlich/motorisch Behinderte“).
     

Geistig Behinderte

  • Die Bahn muss deutlich wahrnehmbar sein, d. h. die Linien müssen klar erkennbar sein.
  • Es können zusätzlich Hütchen in leuchtenden Farben zur Strecken-, Start- und Zielmarkierung eingesetzt werden.
  • Die Hindernisse müssen gut zu sehen sein. Dabei sollte noch stärker darauf geachtet werden, dass leichte Hindernisse verwendet werden, die bei einem Kontakt schnell nachgeben.
  • Der Ablauf sollte genau und kleinschrittig erklärt werden.
  • Der Streckenverlauf kann gegebenenfalls durch Bilder gekennzeichnet werden.
  • Die Belastung sollte an die individuelle Belastungsfähigkeit angepasst werden, d. h. das Kind könnte vielleicht nur jedes zweite Hindernis überlaufen.
     

Körperlich/ Motorisch Behinderte

  • Wenn das Kind in einem Rollstuhl sitzt oder eine Gehhilfe benötigt, muss eine neue Regelung gefunden werden, wie z. .B.:
    » ohne Hindernisse bzw. Slalomlauf
    » Seile oder flache Matten als überfahrbare Hindernisse
    » Wippe als Hindernis
    » zwischen zwei aufgestellten Kegeln durchfahren
  • Bei Kindern mit Gleichgewichtsproblematik kann wie folgt gehandelt werden:
    » Es können Matten im Startbereich seitlich platziert werden.
    » Da die meisten Kinder direkt nach dem Starten den Kopf direkt hochnehmen, fallen Kinder mit einer Gleichgewichtsproblematik häufig hin. Daher sollte der Start eventuell langsamer ausgeführt und die Bewegungsabläufe in Teilschritten geübt werden.
    » Die Komplexität der Disziplin kann durch eine verringerte Geschwindigkeit (z. B. Gehen statt Laufen) oder aber auch durch die Art der Hindernisse erleichtert werden (z. B. indem als Hürde ein, auf dem Boden liegendes, Springseil verwendet wird).
    » Die „Fertig“-Position können Kinder mit einer Gleichgewichtsproblematik häufig nicht halten. Die Position kann deswegen erst im Vierfüßlerstand mit Balanceboard/Balance­kissen geübt werden. So kann sich das Gehirn nach und nach auf die Anforderungen einstellen.  

Vom „Ausdauernd-Laufen“ zum Dauerlaufen – Beispiel: Biathlonstaffel

Sehbehinderte

  • Die Bodenverhältnisse sollten möglichst eben sein, um die Verletzungsgefahr zu verringern.
  • Die Strecke sollte möglichst wenige Kurven haben.
  • Da die Staffel meist auf nicht normierten Strecken gelaufen wird, diese auf mögliche Gefahrenpunkte überprüfen:
    » Treppen, Absätze oder plötzlich auftretende Bodenunebenheiten sollten vermieden bzw. deutlich markiert werden.
    » Es können zusätzlich Hütchen in leuchtenden Farben zur Strecken-, Start- und Zielmarkierung eingesetzt werden.
  • Die Strecke und die Wurfstation sollten im Vorfeld mit den Kindern abgelaufen und besprochen werden.
  • Der Biathlon kann mit gemischten Tandems durchgeführt werden, damit sehbehinderte Kinder eine Begleitperson haben. Die Kinder können z  B. durch Seile miteinander verbunden werden.
  • Einsatz einer taktilen Orientierungslinie am Start, z. B. eine mit einem Textilklebeband markierte Startlinie, die sich beim Ertasten deutlich vom übrigen Untergrund unterscheidet.
  • Einsatz einer auditiven Orientierungshilfe an der Ziellinie, z. B. durch Klatschen oder Rufen.
  • Tipps zur Wurfstation:
    » Ziele und Wurfgeräte größer anbieten oder Wurfabstand verringern, um die Treffsicherheit zu erhöhen.
    » Akustisches Signal, z. B. durch Klatschen oder Rufen, um die Wurfstation besser zu erkennen.
    » Treffer müssen deutlich akustisch wahrnehmbar sein, z. B. durch eine auf den Boden fallende Blechdose.
    » Auch die Sehenden könnten an der Wurfstation mit einer Augenbinde werfen.
    » Die Anzahl der Strafrunden sollte akustisch vermittelt werden, z. B. durch Zurufen.
     

Hörbehinderte

Für den Start kann ein optisches Startsignal eingesetzt werden:

  • z. B. mit einem Blitzlicht
  • z. B. LEDs mit Fernsteuerung und möglichst unterschiedlichen Farben:
    » Auf die Plätze: LED anschalten zum Beispiel Rot
    » Fertig: wechselt die Farbe zu Orange
    » Los: wechselt die Farbe zu Grün.
    » Die LED-Lampe sollte möglichst so klein sein, dass sie vor dem Startblock angebracht werden kann und dabei den Athleten nicht einschränkt.
  • Die Anzahl der Strafrunden kann auch optisch angezeigt werden, z. B. durch Anzeigen der Runden-Anzahl mit Fingern. Es muss dabei beachtet werden, dass es für Kinder in der komplexen Siuation häufig schwierig ist, die Anzahl der Runden tatsächlich zu realisieren.
     

Geistig Behinderte

  • Der Ablauf sollte genau und kleinschrittig erklärt werden.
  • Die Strecke und die Wurfstation sollten im Vorfeld mit den Kindern abgelaufen und besprochen werden.
  • Da die Staffel meist auf nicht normierten Strecken gelaufen wird, diese auf mögliche Gefahrenpunkte überprüfen:
    » Treppen, Absätze oder plötzlich auftretende Bodenunebenheiten sollten vermieden bzw. deutlich markiert werden.
    » Es können zusätzlich Hütchen in leuchtenden Farben zur Strecken-, Start- und Zielmarkierung eingesetzt werden.
  • Als Wegmarkierungen können z. B. Pfeile (mit Klebeband) auf dem Boden angebracht werden.
  • Tipps zur Wurfstation:
    » Ziele und Wurfgeräte größer anbieten oder Wurfabstand verringern, um die Treffsicherheit zu erhöhen.
    » Wurfgeräte und Ziele sollten die gleichen Farben haben.
    » Akustisches Signal, z. B. durch Klatschen oder Rufen, um die Wurfstation besser zu erkennen.
    » Treffer müssen deutlich akustisch wahrnehmbar sein, z. B. durch eine auf den Boden fallende Blechdose.
  • Die Belastung an die individuelle Belastungsfähigkeit anpassen, d. h. das Kind kann vielleicht nur eine statt zwei Runden absolvieren.
     

Körperlich/ Motorisch Behinderte

  • Gegebenenfalls kann die Disziplin mit einem Rollstuhl oder einer Gehhilfe durchgeführt werden. Für Kinder mit einer Gehhilfe muss ggf. die Streckenlänge/Laufzeit deutlich reduziert werden.
  • Die Wurfstationen sollten an die Höhe der Rollstuhlfahrer angepasst werden.
  • Falls kein Wurf möglich ist, sind folgende Ideen vielleicht umsetzbar:
    » Boden-Ziel mit dem Fuß treffen
    » Bälle mit einem Schläger in ein Ziel bringen, ähnlich wie „Mini-Golf“
    » Ball auf ein Ziel rollen ähnlich wie beim Kegeln

Vom „Ausdauernd-Laufen“ zum Dauerlaufen – Beispiel: Transportlauf

Sehbehinderte

  • Die Bodenverhältnisse sollten möglichst eben sein, um die Verletzungsgefahr zu verringern.
  • Die Laufbahn muss deutlich wahrnehmbar sein, d. h., die Linien müssen klar erkennbar sein.
  • Zusätzlich können Hütchen in leuchtenden Farben zur Strecken-, Start- und Zielmarkierung gestellt werden.
  • Da der Lauf meist auf nicht normierten Strecken gelaufen wird, diese auf mögliche Gefahrenpunkte überprüfen:
    » Treppen, Absätze oder plötzlich auftretende Bodenunebenheiten sollten vermieden bzw. deutlich markiert werden.
    » Es können zusätzlich Hütchen in leuchtenden Farben zur Strecken-, Start- und Zielmarkierung eingesetzt werden.
  • Einsatz einer taktilen Orientierungslinie am Start, z. B. eine mit einem Textilklebeband markiert Startlinie, die sich beim Ertasten deutlich vom übrigen Untergrund unterscheidet.
  • Einsatz einer auditiven Orientierungshilfe an der Ziellinie, z. B. durch Klatschen oder Rufen.
  • Die Transportmittel sollten an der Ausgabestation durch Helfer angereicht werden.
  • Die Ausgabestationen sollten deutlich sichtbar sein, z. B. durch Helfer in sichtbaren T-Shirts/Westen.
  • Eventuell kann ein Begleitläufer das Kind unterstützen.
     

Hörbehinderte

Für den Start kann ein optisches Startsignal eingesetzt werden:

  • z. B. mit einem Blitzlicht
  • z. B. LEDs mit Fernsteuerung und möglichst unterschiedlichen Farben:
    » Auf die Plätze: LED anschalten zum Beispiel Rot
    » Fertig: wechselt die Farbe zu Orange
    » Los: wechselt die Farbe zu Grün.
    » Die LED-Lampe sollte möglichst so klein sein, dass sie vor dem Startblock angebracht werden kann und dabei den Athleten nicht einschränkt.
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Geistig Behinderte

  • Die Bahn muss deutlich wahrnehmbar sein, d. h. die Linien müssen klar erkennbar sein.
  • Es können zusätzlich Hütchen in leuchtenden Farben zur Strecken-, Start- und Zielmarkierung eingesetzt werden. Zudem kann der Streckenverlauf mit Pfeilen und Baustellenbändern gekennzeichnet werden.
  • Der Ablauf sollte genau und kleinschrittig erklärt werden.
  • Die Strecke und die Wurfstation sollten im Vorfeld mit den Kindern abgelaufen und besprochen werden.
  • Der Streckenverlauf kann gegebenenfalls durch Bilder oder durch Tierspuren gekennzeichnet werden; z. B. duch folgende Anweisung: „Folge einfach den Bärentatzen!“
  • Die Belastung sollte an die individuelle Belastungsfähigkeit angepasst werden.
     

Körperlich/ Motorisch Behinderte

  • Gegebenenfalls kann die Disziplin mit einem Rollstuhl oder einer Gehhilfe durchgeführt werden. Für Kinder mit einer Gehhilfe muss ggf. die Streckenlänge/Laufzeit deutlich reduziert werden.
  • Bei einem Kind im Rollstuhl muss unbedingt eine ebene Strecke gewählt und eventuell kürzere Abstände zwischen den Stationen eingeplant werden, damit die Rollstuhlfahrer auch die Möglichkeit haben, möglichst viele Transportgegenstände zu sammeln.

Vom „Ausdauernd-Laufen“ zum Dauerlaufen – Beispiel: Stadioncross

Sehbehinderte

  • Die Bodenverhältnisse sollten möglichst eben sein, um die Verletzungsgefahr zu verringern.
  • Die Strecke sollte möglichst wenig Kurven und deutlich wahrnehmbar/ erkennbar sein.
  • Da der Stadioncross meist auf nicht normierten Strecken gelaufen wird, diese auf mögliche Gefahrenpunkte überprüfen:
    » Treppen, Absätze oder plötzlich auftretende Bodenunebenheiten sollten vermieden bzw. deutlich markiert werden.
    » Es können zusätzlich Hütchen in leuchtenden Farben zur Strecken-, Start- und Zielmarkierung eingesetzt werden.
  • Einsatz einer taktilen Orientierungslinie am Start, z. B. eine mit einem Textilklebeband markierte Startlinie, die sich beim Ertasten deutlich vom übrigen Untergrund unterscheidet.
  • Einsatz einer auditiven Orientierungshilfe an der Ziellinie, z. B. m Eventuell kann ein Begleitläufer das Kind unterstützen.
     

Hörbehinderte

Für den Start kann ein optisches Startsignal eingesetzt werden:

  • z. B. mit einem Blitzlicht
  • z. B. LEDs mit Fernsteuerung und möglichst unterschiedlichen Farben:
    » Auf die Plätze: LED anschalten zum Beispiel Rot
    » Fertig: wechselt die Farbe zu Orange
    » Los: wechselt die Farbe zu Grün.
    » Die LED-Lampe sollte möglichst so klein sein, dass sie vor dem Startblock angebracht werden kann und dabei den Athleten nicht einschränkt.
  • Bei Hindernissen auf der Strecke muss auf die verminderte Gleichgewichtsfähigkeit geachtet und falls nötig, Matten ausgelegt werden.
  • Falls nötig, kann ein visuelles Beendigungssignal vereinbart werden.
     

Geistig Behinderte

  • Die Laufbahn muss deutlich wahrnehmbar sein, d. h. die Linien müssen klar erkennbar sein.
  • Es können zusätzlich Hütchen in leuchtenden Farben zur Strecken-, Start- und Zielmarkierung eingesetzt werden. Zudem kann der Streckenverlauf mit Pfeilen und Baustellenbändern gekennzeichnet werden.
  • Der Ablauf sollte genau und kleinschrittig erklärt werden.
  • Die Strecke und die Wurfstation sollten im Vorfeld mit den Kindern abgelaufen und besprochen werden.
  • Der Streckenverlauf kann gegebenenfalls durch Bilder oder durch Tierspuren gekennzeichnet werden; z. B. duch folgende Anweisung: „Folge einfach den Bärentatzen!“
  • Wenn es Hindernisse auf der ­Strecke gibt, sollten die Kinder dort Hilfe beim Überwinden erhalten.
  • Die Belastung sollte an die individuelle Belastungsfähigkeit angepasst werden.
     

Körperlich/ Motorisch Behinderte

  • Gegebenenfalls kann die Disziplin mit einem Rollstuhl oder einer Gehhilfe durchgeführt werden. Für Kinder mit einer Gehhilfe muss ggf. die Streckenlänge/Laufzeit deutlich reduziert werden.
  • Die Hindernisse auf der Strecke müssen auch für Rollstuhlfahrer oder Kinder mit Rollator bzw.mit Gehhilfe bewältigt werden können, d. h., es muss jemand dort sein, der beim Überwinden des Hindernisses hilft.

Hinweise zum Springen


Vom „Weit-Springen“ zum Weitsprung

Sehbehinderte

  • Die Anlaufzone muss deutlich gekennzeichnet sein, z  B. mit Hütchen.
  • Auch der Absprungorientierer muss deutlich erkennbar sein und sich von den farblich markierten Hütchen der Ablaufzone unterscheiden:
    » Der Absprungorientierer kann z. B. durch eine leuchtende Farbe gekennzeichnet werden.
    » Eventuell können in einem bestimmten Abstand vor dem Absprungorientierer Hütchen platziert werden, damit das Kind den Abstand besser einschätzen kann.
  • Einsatz auditiver Orientierungshilfen sobald das Kind sich dem Absprungorientierer nähert, z. B. durch Klatschen oder Rufen.
  • Die Sprunggrube und/oder der Zielbereich sollten ebenfalls markiert werden.
  • Der Anlauf kann gegebenenfalls verkürzt werden. Dabei kann auch die Anzahl der Schritte festgelegt werden, sodass das Kind weiß, wie viele Schritte es bis zum Absprung laufen muss.
     

Hörbehinderte

  • Sofern die Kinder Probleme mit dem Gleichgewicht haben, kann, wenn möglich, z. B. eine größere Zielzone eingerichtet werden.
  • Für das Startzeichen, aber auch für das Wartezeichen können bspw. Flaggen in unterschiedlichen Farben eingesetzt werden.
  • Beim Hoch-Weitsprung sollten die Stangen so weit wie möglich aus­einandergestellt werden. Zu enge Stangen erschweren es, beim Sprung bzw. in der Flugphase das Gleichgewicht zu halten.
     

Geistig Behinderte

  • Die Anlaufzone muss deutlich gekennzeichnet sein, z. B. mit Hütchen.
  • Auch der Absprungorientierer muss deutlich erkennbar sein und sich von den farblich markierten Hütchen der Ablaufzone unterscheiden:
    » Der Absprungorientierer kann z. B. durch eine leuchtende Farbe gekennzeichnet werden.
    » Eventuell können in einem bestimmten Abstand vor dem Absprungorientierer Hütchen platziert werden, damit das Kind den Abstand besser einschätzen kann.
  • Der Ablauf sollte genau und kleinschrittig erklärt werden.
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Körperlich/ Motorisch Behinderte

  • Eventuell kann der Anlauf verkürzt und/oder die Zielzonen angepasst werden.

Von „Hoch-Springen“ zum Hochsprung

Sehbehinderte

Hinweis: Diese Disziplin ist womöglich die schwierigste für sehbehinderte bzw. blinde Kinder. Klare Absprachen und Orientierung durch eine Begleitperson sind daher besonders wichtig! Vom Überspringen einer klassischen Latte ist abzuraten.

  • Die Anlaufzone muss deutlich gekennzeichnet sein, z  B. durch Hütchen in leuchtenden Farben.
  • Der Absprung kann durch einen Absprungorientierer deutlich gekennzeichnet werden, z. B. indem in einem bestimmten Abstand vor dem Absprungorientierer Hütchen platziert werden, sodass das sehbehinderte Kind den Abstand besser einschätzen kann.
  • Einsatz auditiver Orientierungshilfen sobald das Kind sich der Latte ­nähert, z. B. durch Klatschen oder Rufen.
  • Der Anlauf kann gegebenenfalls verkürzt werden. Dabei kann auch die Anzahl der Schritte festgelegt werden, sodass das Kind weiß, wie viele Schritte es bis zum Absprung laufen muss.
     

Hörbehinderte

  • Es können zusätzlich Matten neben die Hochsprungmatte gelegt werden, falls das Kind beim Absprung das Gleichgewicht verliert.
  • Viele hörbehinderte Kinder fühlen sich unsicher, wenn sie nicht sehen, wohin sie springen. Daher ist es bei der Einführung des Flops im Jugendalter besonders wichtig, dass das Fallen schrittweise geübt wird (erst nach vorne, dann zur Seite und später nach hinten).
     

Geistig Behinderte

  • Der Ablauf sollte genau und kleinschrittig erklärt werden und kann von anderen Kindern demonstriert werden.
  • Die Bewegungsausführung kann mit Bildern visualisiert werden.
     

Körperlich/ Motorisch

  • Behinderte m Bei Bedarf können die Höhen an die individuelle Leistungsfähigkeit angepasst werden.

Von „Mehrfachsprüngen“ zum Dreisprung

Sehbehinderte

  • Die Reifen müssen sehr gut sichtbar sein.
  • Alternativ können die Markierungen durch farblich auffallendes Klebeband gekennzeichnet werden.
  • Eine weitere Möglichkeit wäre die Beschränkung auf das Springen eines Rhythmus ohne Markierung.
     

Hörbehinderte

  • Als optisches Startzeichen können Flaggen bei der Einbeinhüpferstaffel eingesetzt werden. Dabei sollte die Flagge eine andere Farbe haben als das Stoppzeichen.
  • Sofern die Kinder Probleme mit dem Gleichgewicht haben, kann wie folgt gehandelt werden:
    » Die Einbeinsprünge in einer langsamen Geschwindigkeit üben und eventuell einen Sprungbereich markieren, der den Beinwechsel kenntlich macht.
    » In Vorbereitung der Wechsel- und Mehrfachsprünge mit langsamen und flachen Sprüngen beginnen und nach und nach die Höhe und Geschwindigkeit steigern. Darauf achten, dass beim Sprung die Zehen nach oben gezogen werden.
  • Falls nötig können auch Matten ausgelegt werden, um Verletzungen bei Stürzen zu vermeiden.
     

Geistig Behinderte

  • Der Ablauf sollte genau und kleinschrittig erklärt werden und kann von anderen Kindern demonstriert werden.
  • Die Bewegungsausführung kann mit Bildern visualisiert werden.
     

Körperlich/ Motorisch

  • Behinderte m Der Sprungrhythmus muss an die individuelle Leistungsfähigkeit des Kindes angepasst werden.

Vom „Stab-Springen“ zum Stabhochsprung

HINWEIS

Beim Stabsprung und Stabweitsprung handelt es sich um eine sehr anspruchsvolle Disziplin, die auch ohne Behinderung höchste koordinative Ansprüche an die Kinder stellt. Daher ist zu überlegen, ob diese Disziplin mit den Kindern durchgeführt werden kann und muss. Falls diese Disziplin aber durchgeführt werden soll, dann sollten, unabhängig von der Art der Behinderung, folgende Punkte beachtet werden:

  • Der Ablauf sollte genau und kleinschrittig erklärt werden und kann von anderen Kindern demonstriert werden.
  • Die Disziplin kann zusätzlich zur ­Demonstration durch andere Kinder, mit Hilfe von Bildern visualisiert werden.
  • Die Kinder können durch den Einsatz von Hilfsmitteln unterstützt werden, z. B. mit einem Anlauf über einen erhöhten Kasten vor der Einstichstelle, um die Bewegungsausführung zu erleichtern.

Hinweise zum Werfen


Vom Schlagwurf zum Speerwurf

Sehbehinderte

  • Die Abwurfzone/-linie muss deutlich markiert werden, z. B. mit Hütchen.
  • Auch die Zielzonen sollten durch auffallend farbige Hütchen gekennzeichnet werden.
  • Durch ein akustisches Signal kann dem Kind signalisiert werden, wo der Ball hingeworfen werden soll, z. B. durch Rufen oder Klatschen.
  • Der Bereich, aus der die Zone verlassen werden soll, kann zusätzlich markiert werden.
     

Hörbehinderte

  • Bei einer Gleichgewichtsproblematik sollte im Training ein Schwerpunkt auf das Einüben des Rhythmus gesetzt werden.
  • Falls nötig können Matten neben die Abwurflinie gelegt werden, um bei Stürzen in Folge einer Gleichgewichtsproblematik, Verletzungen vorzubeugen.
     

Geistig Behinderte

  • Der Ablauf sollte genau und kleinschrittig erklärt werden.
  • Bei koordinativen Problemen kann direkt die Wurfauslage eingenommen und ohne Anlauf geworfen werden.
     

Körperlich/ Motorisch Behinderte

  • Die Zielzonen können angepasst werden.
  • Es kann auch sitzend/liegend ­geworfen werden.
     

Hinweis zu den Wurfgeräten

Das Anpassen der Wurf-/Stoßgeräte nach Gewicht und Größe ist eine wichtige Maßnahme, um Bewegungsausführungen zu erleichtern. Die folgende Materialsammlung unterstützt eine Erleichterung der Bewegungsausführung:

  • Tennisbälle
  • Wurfbälle mit verschiedenen ­Gewichten
  • Heuler- und Miniheuler

Vom Druckwurf zum Kugelstoß

Sehbehinderte

  • Die Abwurfzone/-linie muss deutlich markiert werden, z. B. mit Hütchen. m
  • Auch die Zielzonen sollten durch auffallend farbige Hütchen gekennzeichnet werden.
  • Durch ein akustisches Signal kann dem Kind signalisiert werden, wo der Ball hingeworfen werden soll, z. B. durch Rufen oder Klatschen.
     

Hörbehinderte

  • Bei einer Gleichgewichtsproblematik sollte im Training ein Schwerpunkt auf das Einüben des Rhythmus gesetzt werden.
  • Falls nötig können Matten neben die Abwurflinie gelegt werden, um bei Stürzen in Folge einer Gleichgewichtsproblematik, Verletzungen vorzubeugen.
     

Geistig Behinderte

  • Der Ablauf sollte genau und kleinschrittig erklärt werden.
  • Bei koordinativen Problemen kann direkt die Wurfauslage eingenommen und ohne Anlauf geworfen werden.
     

Körperlich/ Motorisch Behinderte

  • Die Zielzonen können angepasst werden.
  • Es kann auch sitzend/liegend geworfen werden.
     

Hinweis zu den Stoßgeräten

Das Anpassen der Stoß-/Wurfgeräte nach Gewicht und Größe ist eine wichtige Maßnahme, um Bewegungsausführungen zu erleichtern. Die folgende Materialsammlung unterstützt eine Erleichterung der Bewegungsausführung:

  • Medizinbälle in unterschiedlichen Größen
  • Handbälle
  • Volleybälle
  • Fußbälle
  • Kugeln

Vom „Drehen und Werfen“ zum Diskuswurf

HInweis

Der Drehwurf ist koordinativ sehr ­anspruchsvoll, vor allem bei eingeschränktem Orientierungssinn bei seh- (und geistig) beeinträchtigten Menschen und Menschen mit einer Gleichgewichtsproblematik, wie sie häufig bei hörbehinderten Menschen vorzufinden ist.
 

Sehbehinderte

  • Die Abwurfzone/-linie muss deutlich markiert werden, z. B. mit Hütchen.
  • Auch die Zielzonen sollten durch auffallend farbige Hütchen gekennzeichnet werden.
  • Durch ein akustisches Signal kann dem Kind signalisiert werden, wo der Ball hingeworfen werden soll, z. B. durch Rufen oder Klatschen.
  • Der Bereich, aus der die Zone verlassen werden soll, kann zusätzlich markiert werden.
     

Hörbehinderte

  • Falls nötig können Matten neben die Abwurflinie gelegt werden, um bei Stürzen in Folge einer Gleichgewichtsproblematik, Verletzungen vorzubeugen.
  • Der Drehrhythmus kann mit vielfältigen Drehbewegungen geübt werden, um die Koordination zu schulen. Das ist vor allem bei Kindern mit einer Gleichgewichtsproblematik sinnvoll. Das können (mit steigendem Schwierigkeitsgrad) folgende Übungsformen sein:
    » kleine Sprünge mit einer viertel, halben, dreiviertel oder ganzen Drehung
    » (zweibeinige, einbeinige) Drehungen auf einer Bodenmarkierung (Linie in der Halle) oder auf einer (umgedrehten) Turnbank
     

Geistig Behinderte

  • Der Ablauf sollte genau und kleinschrittig erklärt werden.
  • Bei koordinativen Problemen kann direkt die Wurfauslage eingenommen und ohne Drehung geworfen werden.
  • In der U12-Altersklasse können gegebenenfalls die Zielzonen angepasst werden.
     

Körperlich/ Motorisch Behinderte

  • Die Zielzonen können angepasst werden.
  • Es kann auch sitzend/liegend geworfen werden.
     

Hinweis zu den Wurfgeräten

Das Anpassen der Wurf-/Stoßgeräte nach Gewicht und Größe ist eine wichtige Maßnahme, um Bewegungsausführungen zu erleichtern. Die folgende Materialsammlung unterstützt eine Erleichterung der Bewegungsausführung:

  • Wurfringe in unterschiedlichen Größen
  • Wurfstäbe
  • Mini-Disken

Wettkampfsystem

Praxismaterial

Gesundes Training